Carmen Astrologicum – Dorotheus von Sidon

http://www.skyscript.co.uk/greek_horoscope.htmlhttps://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.39015010704875&view=1up&seq=199

April 1, 1898 – Manitius‘ Edition of Hipparchus ‚Hipparchi in Arati et Eudoxi Phaenomena Commentariorum Libri Tres‘ ad Codicum Fidem recensuit Germanica Interpretatione et Commentariis instruxit Carolus Manitius. Lipsiae, in Aedihus B. G. Teubneri. 1894. 4 M.

Das älteste nachgewiesene Horoskop

„Das älteste Horoskop bzw. die älteste bekannte Geburtshoroskop-Grafik der westlichen Astrologie stammt aus der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts und wurde im 19. Jahrhundert in Ägypten gefunden.[2][3] Sie befindet sich am Ende eines Horoskop-Textes, welcher die wichtigsten astrologischen Größen der Geburt notierte….Die Skizze ist einfach gehalten, besteht nur aus einer groben Kreis-Form und einem Achsenkreuz darin. …

Es wird ohne historischen Nachweis spekuliert, daß diese stark schematisierte wie reduzierte Darstellungsform damals evtl. üblich war, sofern überhaupt eine Zeichnung erstellt wurde….“ – Der Papyrus wurde in dem historischen Ort Oxyrhynchus entdeckt und als Papyri Oxyrhynchus (II) 235 durch Otto Neugebauer/ B.H. van Hoesen 1959 dokumentiert – presented as L 497 in Otto Neugebauer and Henry B. Van Hoesen’s Greek Horoscopes.

Es gibt kein einziges historisches Dokument aus der Antike, das Horoskopzeichnngen in den Astrologischen Lehrgedichten von Aratus, Manilius und Dorotheus nachweist.

Das gilt auch für das sog. dorotheanisches Beispielhoroskop (Ar. Dorotheus 1.23.15 Dykes = Rhetorius 5.108.1), von dem behauptet wird, es würde Häuser mit ganzen Zeichen verwenden, ähnlich umstritten Ar. Dor. 1.23.8 Dykes = Rhet. 5.106.1), wo das Wort „Zeichen“ (griechisch zōidion = arabisch burj) für „Ort“ (= Haus) verwendet worden sein soll. Zu wenig, um zu bestätigen, dass Dorotheus Häuser mit ganzen Zeichen verwendet hat

Das hat aber einen Amerikanischen Astrologen nicht daran gehindert, dem Dichter Dorotheus eine Ganzzeichenhäusergraphik unterzujubeln.

Carmen Astrologicum by Dorotheus of Sidon – editiert von Prof. Dr. David Pingree – Astrology Classics – 2005 – Editor of the Pingree Book was David R. Roell –

In der Anhangssektion – beginnend auf Seite 163:

Roell schreibt:“According to James Herschel Holden in his „A History of Horoscopic Astrology – AFA 1996 – Page 34 the charts in Dorotheus are amongst the earliest known. We do not know how Dorotheus originally presented them in the text, nor do we know anything about the original chart data used to cast them. What has come down to us are the Arabic versions, which Pingree copied. With one exception, the data used for these modern construction are as speculated by Pingree. I have used whole sign houses…“

Dieser Manipulationsversuch steht im krassen Gegensatz zu zur wissenschaftlichen Forschungslage.

Literatur

Die Fragmente des Dorotheos von Sidon / von Viktor Stegemann – Lfg. 2 – Heidelberg : Bilabel, 1943 – Sprache/n: Deutsch, Altgriechisch (bis 1453), Latein – S. 73 – 140 – Schriftenreihe: – Quellen und Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums und des Mittelalters. Reihe B – Dorotheos von Sidon: Ein Bericht über die Rekonstruktionsmöglichkeiten seines astrologischen Werkes. In: Rheinisches Museum für Philologie 91, 1942, S. 326-349.

Prof. Dr. Wolfgang Hübner – Universität Münster – Disiecti membra poetae“: Neue Spuren des astrologischen Lehrdichters Dorotheos von Sidon (Palingenesia) Gebundene Ausgabe – 18. Januar 2021) – Danach gab es bei Dorotheus Quadrantenhäuser.

W. Hübner: Körper und Kosmos. Zur Ikonographie der zodiakalen Melothesie, Wiesbaden 2013 (Gratia. Tübinger Schriften zur Renaissanceforschung und Kulturwissenschaft. 49, hrsg. Joachim Knape, Reinhold F. Glei, Ulrich Pfisterer).

W. Hübner: Raum, Zeit und soziales Rollenspiel der vier Kardinalpunkte in der antiken Katarchenhorokopie, München 2003 (Beiträge zur Altertumskunde. 194).

E. Cassirer: Die Begriffsform im mythischen Denken, Leipzig-Berlin 1922 (Studien der Bibliothek Warburg. 1; Ndr. in: Wesen und Wirkung des Symbolbegriffs, erste Auflage Darmstadt 1956; achte Auflage Darmstadt 1994=1998).
Und
E. Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen II: Das mythische Denken, Berlin 1925 (sechste Auflage Darmstadt 1973).

Hübner, Die Dodekatropos des Manilius (Manil. 2, 856 – 970) (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur: Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse) – 1995

W. Hübner – Manilius, „Astronomica“ Buch V: Einführung, Text, Übersetzung und Kommentar (Sammlung wissenschaftlicher Commentare (SWC))

Wolfgang Hübner – Die Eigenschaften der Tierkreiszeichen in der Antike: Ihre Darstellung und Verwendung unter besonderer Berücksichtigung des Manilius (Sudhoffs Archiv. Beihefte) published 1982 

F. Boll,Sphaera. Neue griechische Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Sternbilder, Leipzig 1903 (Ndr. Hildesheim 1967

Associate Professor Dr. Martin Gansten – Platikos and moirikos – Ancient Horoscopic Practice in the Light of Vettius Valens’ Anthologies –https://brill.com/view/journals/ijdp/4/1/article-p1_1.xml?ebody=pdf-63199 

W. Hübner, “Manilius als Astrologe und Dichter”,Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt (=ANRW) II 32. 1, hrsg. W. Haase, Berlin-New York 1984, 126–320, hier: 183f. – Aus dem Buch Band 32/1. Teilband Sprache und Literatur (Literatur der julisch-claudischen und der flavischen Zeit)

W. Gundel,Neue astrologische Texte des Hermes Trismegistos. Funde und Forschungen auf dem Gebiet der antiken Astronomie und Astrologie, München 1936 (Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Abteilung, Neue Folge 12), nachgedruckt mit Zusätzen von H. G. Gundel, Hildesheim 1978. Eine

D. Pingree, “Antiochus and Rhetorius”,Classical Philology 72 (1977), 203–223. Pingree datiert die verlorene griechische Vorlage dieser Kompilation (von ihm als Epitome V bezeichnet) dort ins 9. oder 10. Jahrhundert, Ders.,The Yavanajātaka (1978: s. Anm. 29), II 431 dagegen schon ins 7. Jahrhundert.—Soeben ist eine Neuedition eschienen:Hermetis Trismegisti De triginta sex decanis, ed. S. Feraboli, Turnholt 1994 (=Hermes Latinus IV 1=Corpus Christianorum, Continuatio Mediaevalis 144).

W. Hübner, “Die Paranatellonten im Liber Hermetis”,Sudhoffs Archiv 59, (1975), 387–414

E.S. Kennedy (Author), David Pingree (Author) – The Astrological History of Masha’allah (Harvard monographs in the history of science) 

Kevin Van Bladel – The Arabic Hermes: From Pagan Sage to Prophet of Science (Oxford Studies in Late Antiquity)

Prof. Dr. Ben Dykes – Carmen Astrologicum: The ‚Umar al-Tabari Translation

Carmen Astrologicum by Dorotheus of Sidon – editiert von Prof. Dr. David Pingree – Astrology Classics – 2005 – Editor of the Pingree Book was David R. Roell – In der Anhangsseltion – beginnend auf Seite 163:

Roell schreibt: „Nach James Herschel Holden in seiner „A History of Horoscopic Astrology – AFA 1996 – Seite 34 gehören die Horoskope des Dorotheus zu den frühesten bekannten. Wir wissen nicht, wie Dorotheus sie ursprünglich im Text dargestellt hat, und wir wissen auch nichts über die ursprünglichen Horoskopdaten, die für ihre Erstellung verwendet wurden. Was uns überliefert wurde, sind die arabischen Versionen, die Pingree übernommen hat. Mit einer Ausnahme entsprechen die für diese modernen Konstruktionen verwendeten Daten den Spekulationen von Pingree. Ich habe Ganzzeichenhäuser verwendet…“